Niggo62 will S21

Als wenn ich sonst Nichts zu tun hätte, als wenn es keine größeren Sorgen gäbe, als wenn es nicht an allen Ecken und Enden, nicht nur in meinem Leben, nicht nur in meiner Gemeinde, nicht nur in Baden Württemberg, nicht nur...überall eben brennt es, lodert es hell auf, die Krise ist allgegenwärtig, nur richtig sehen tun es die Wenigsten, oder sie stecken den Kopf in den Sand.

Es brennt Leute, es lodert, das Feuer des Untergangs, 2012, das Ende des Maja-Kalenders, es markiert nicht den Untergang der Welt, das Ende des menschliches Lebens, Nein, es markiert das Ende der fetten Zeiten. Und ich muss nicht nur über einen dusseligen Bahnhof abstimmen, nein, ich muss zusehen wie sich eine Gesellschaft selbst abschafft. Aber na ja, es hat Alles ein Gutes, Nichts ist wirklich durch und durch schlecht, es kommt eben nur drauf an, wie man das Ganze sieht, auf welcher Seite man steht. Oder man muss eben zusehen, dass man immer auf der Seite derer steht, die gewinnen, dazu muss man sich zwar selbst vergewaltigen, seine Überzeugungen opfern, sich selbst aufgeben, aber dafür hat man dann das Gefühl, ein Gewinner zu sein, zu denen zu gehören, die Sieger sind, weil sie die Mehrheit sind, die in dem, was man heute neudeutsch Mainstream nennt, mitschwimmen, ob nun glücklich oder nicht, aber eben in der Menge derer untergetaucht, die gewonnen haben, oder glauben gewonnen zu haben.

Ich will nicht immer gewinnen, aber ich will Spass am Spiel haben, das sage ich auch immer meinen Korsaköpfen, wenn sie mit Verbissenheit versuchen, ein Billardspiel zu gewinnen, dann aber sauer sind wenn der Andere die schwarze Acht auch ausgerechnet noch im richtigen Loch versenkt. Die Freude am Spiel ist zwar flöten, aber man hat gewonnen, wenn man es schafft, schafft man es nicht, ist der Frust um so größer. Es ist anstrengend, immer gewinnen zu wollen, der, der sich auf die Freude konzentriert, die in Spiel machen kann, hat im Endeffekt immer gewonnen, weil derjenige, der nicht verbissen kämpft, auch Freude hat, weil er einfach an einem guten Spiel teilgenommen hat, und nicht den Frust verspürt, wenn er verloren hat.

Wenn ich mir nicht so viele Gedanken machen würde um den Zustand der Gesellschaft, um das Feuer, das ich überall lodern sehe, wenn ich nicht so viele Sorgen zu meinen Eigenen machen würde, wenn ich mich nicht so aufregte, weil ich die Dinge, die Entwicklungen in dieser, unserer Gesellschaft, ernst nehme, weil mich die Tendenzen, die ich sehe, besorgen, wenn ich eben nicht so ernst mit vielem umginge, ich hätte viel mehr Freude am Leben, auch, wenn ich nur an mich dächte, dann ginge es mir besser, weil ich nur meine Sogen bedächte, nicht die Sorgen Anderer.

Was ist denn heute wieder, was ist die Soge des Tages,was treibt mich um, was spielt sich ab in der Welt, die mit dem Rücken zur Wand steht, und nur einen Schritt vom Abgrund entfernt?

Und was für ein Abgrund überhaupt? Der wirtschaftliche Abgrund, auch was, geht mich nix an, was interessiert mich der Euro, was geht mich Griechenland, Italien und deren Schulden eigentlich an? Ich kümmere mich ja nicht mal um meine eigenen Schulden, mich interessiert nicht die Atomkatastrophe in Fukushima, nicht der Parteitag der Grünen, die sich um den Spitzensteuersatz streiten, nicht der Castor in Lüchow Dannenberg, nicht das Feuer in Australien und und und...

Mich interessiert heute eigentlich nur einen schönen Tag zu haben, mich interessiert heute nur die Vorfreude auf Daffelchens Geburtstag, mich interessiert heute nur, dass ich genug Cola-Ligt habe und meine Tabak, und dann noch dass mein Internet funktioniert und mein Computer.

Das Problem bei der ganzen Sache ist dann aber, dass ich ich zwar freuen kann, bedauerlicherweise hängt der Grund, warum ich mich freuen kann, aber von anderen Menschen ab, und das nicht zu knapp. Es liegt eben nicht nur an mir, ob ich genug Cola-Light habe, ob mein Tabak heute ausreicht, ob mein Internet und meine Computer funktionieren. Ich bin kein Eremit, der in einer Berghöhle lebt und der glücklich ist, einfach da zu sein, nein, meine Glückseeligkeit hängt zu einem gerüttelt Maß davon ab, ob die Welt, wie wir sie kennen, wenigstens halbwegs funktioniert, mein Glück, mein doch recht bescheidenes Glück, hängt davon ab, ob genug Wasser und Chemie da ist, um mein Cola-Ligt zu mischen, ob genug Benzin da ist, um meine Cola zum Netto zu bringen, und ob der Netto auch so lange auf hat, damit ich es kaufen kann, mein Cola. Und kaufen kann ich es nur, wenn ich genug Geld habe, wenn Griechenland und Italien dann vielleicht doch nicht pleite gehen, und Europa es schafft, die toten Vögel in seiner Tasche irgendwie zu verdauen oder fachgerecht zu entsorge, ohne dass das Leichengift die ganze Klamotte Europa vergiftet.

Tja, zur Überschrift, zum Volksentscheid, zum Bahnhof S21, ich will ihn haben, den Bahnhof, ich will einen neuen Bahnhof, jetzt, wo so Viele dagegen sind, erst Recht.

Warum? Weil ich stur bin? Weil ich technikbesessen bin, weil ich Bahnfan bin?

NÖ!!!

Weil ich eine Entwicklung sehe in diesem unserem Lande, die mit dazu beitragen wird, dass ich meinCola-Ligt nicht mehr bekomme, wenn ich es haben will. Das ist meine Sorge, mein Cola-Ligt, nicht der depperte Bahnhof, der ist mir fast Jacke wie Hose, egal, aber dennoch nah.

Es geht mir darum, dass eine Gesellschaft, in der kein Projekt mehr durchgezogen werde kann, ohne dass von Überall her Widerstand kommt, zwangsläufig den letzten Schritt vom Abgrund entfernt gehen muss, dass die Gesellschaft, in der der Widerstand zum Programm wird, zum Scheitern verurteilt ist. Gegen Alles, gegen Jeden, das kann nicht gut gehen.

Also gehe ich heute abstimmen, ich sage "NEIN", was ja "JA zu S21" heißt. Ich will den Bahnhof, weil ich eine Gesellschaft will, in der noch etwas geht, in der noch Raum zur Veränderung ist, Platz für Entwicklung, für Technik und Wirtschaft, und ich sage Nein, weil ich einfach mein Cola-Ligt mag.

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