My gay life´s diary Part 28

My gay life´s diary ...Part 28
In diesem Moment hatte ich keine Ahnung, wie das alles weitergehen sollte, mit mir, mit Thomas, den ich jetzt gerade so schrecklich vermisste, mit meinem Leben, für das ich keinen Plan hatte, mit nichts, ich wusste nichts.

Ich machte mir auch große Sorgen, wie es mit meiner Großmutter weiter gehen sollte, den auch sie war jetzt alleine, und ich kann verstehen, dass es für eine Mutter das Schlimmste ist, wenn das eigene geliebte Kind vor der Mutter stirbt. Meine Großmutter hatte vor einiger Zeit einen Unfall gehabt, als sie auf dem Zebrasterifen von einem Auto angefahern worden war, und sie konnte nur noch sehr schlecht laufen, und da war ja noch das Geschäft, das meine Mutter mitbetreut hatte, die Hausverwaltung, was sollte damit jetzt werden?

Meine Großmutter hielt sich erstaunlich stabil, ich hatte Angst das sie die Kontrolle verliert, etwas, mit dem ich nie umgehen konnte, mit en Gefühlen anderer, mit Gefühlsausbrüchen, da stand ich immer völligst überfordert herum, ich konnte keine Tränen sehen, keine Wut, keine Verzweiflung, und ich selbst habe mich auch stets bemüht, keine Gefühle zu zeigen, niemanden sehen zu lassen wie es mir geht, ich behielt das immer für mich, von ganz wenigen Ausnahmen in meinem Leben einmal abgesehen. Oder wenn ich Alkohol im Blut hatte, da konnte ich Gefühle zeigen, da habe ich die Kontrolle verloren. Ich War erstaunt, dass meine Großmutter das alles verkarften konnte, sicher, man merkte wie traurig sie war, aber sie machte keine Szene, weder bei der Erledigung der Notwendigkeiten bei der Arrangierung der Beerdigung, noch bei der Beisetzung selbst.

Diese fand vier Tage später in dem Vorort statt, in dem ich damals lebte. Es kamen viele Leute, Bekannte, einige Verwandte, Freunde, Nachbarn. Mein Onkel und sein freund waren ja auch da, sie wohnten für die Zeit bei meiner Oma, in dem Nachbarort. Ich kam mit beiden nicht sonderlich gut zurecht, hatte keine Bezeihung zu beiden, denn sie wohnten weit weg in Köln, und beide verreisten beruflich sehr oft, sodass ich sie nicht oft gesehen habe. Auch um meine Großmutter kümmerten sie sich nicht besonders, das war alles an meiner Mutter und mir hängen geblieben. Wie in manchen Familien beschränkte sich der Kontakt auf das Telefon, auf Weihnachten sowie auf Familenfeiern und eben Beerdigungen.

Ich hatte Angst vor dem Tag der Beerdigung, Angst, meine Gefühle zu zeigen, Angst, die Verwandten zu sehen, Angst vor dem Essen danach, vor den Gesprächen, die geführt werden mussten, und das Schlimmste, Angst vor dem Moment, in dem der Sarg herunter gelassen wurde. Ich hatte Angst zu weinen, etwas, das niemenden anging außer mir. Ich wollte am leibsten gar nicht hingehen, wollte mich verkriechen in meinem Bett, wollte mich betrinken um nur ja nicht fühlen zu müssen, aber das konnte ich nicht tun, mich verkriechen, ich musste da sein, wieder einmal für die Anderen, denn man verwies mich auf den Eindruck, den es bei den Anderen machen würde, wenn der eigene Sohn bei der Beerdigung nicht da war. Ich verweigerte allerdings das Gespräch mit dem Pfarrer, hatte ich noch ein ebensolches beim Tod meines Vaters in Erinnerung, bei dem es nicht um meinen Vater ging, sondern darum was für die Kirche dabei gespendet werden sollte. Ich hasste die Amtskirche, die sich um nichts Sorgen machet als um die Einnahmen. An meiner Einstellung zur Amtskirche hat sich bis heute nichts geändert, auch aufgrund der Mißhandlungen die ich im Internat ertragen musste.

Die Beerdigung fand am Nachmittag statt, Thomas war nicht da, ich weiß nicht mehrbwarum, ich erlebte diese Tage wie in einem geistigen Tiefschlaf, ich regelte zwar alles, was ich in diesem Moment regeln konnte, wie zum Beispiel Bank, Versicherung, Anwälte, aber eben alles hinter einem Schleier, es kam mir vor wie ein schlechter Traum, aus dem ich bald aufzuwachen hoffte. Thomas Eltern waren da, ich mochte die Beiden sehr, aber ich hatte keine Gelegenheit mit ihnen zu reden, hoffte aber sehr dass mir die Peinlichkeit erspart bliebe, meine Verwandten vorstellen zu müssen, besonders meine Großnichte aus der Schweiz, die völlig durchgeknallt war, das hätte mich sehrb geschämt. Ich hofte auch die Beerdigung ohne den sonst so üblichen Familienstreit übersehen zu können, vor allem das Essen danach, wobei es mir taktisch geschickt gelungen war, dies auf den engsten Kreis zu beschränken. Eigentlich waren es mir alles, bis auf meine Großmutter, fremde Leuet, die ben nur durch Zufall mit mir verwandt waren, durch die Geburt, aber nicht durch Auswahl, wie man es bei Freunden tut.

Ich war froh, als ich endlich wieder zu Hause war, in meiner Burg,in der ich mich wieder verkriechen konnte, die Rolläden herunter, alleine mit meinem Fernseher und meinem Bier. Ich weinte da zum ersten mal richtig, für mich alleine, ich weinte um meine Mutter, die ich nun vermisste, obwohl ich ihr seit dem Tod meines Vaters und besonders seit meiner Internatszeit nicht mehr nahe gestanden habe.

Das Internat, für dessen Notwendigkeit ich ihr die Schuld gab, hatte mich von ihr entfremdet. Ich weinte um mein Leben, von dem ich nicht wusste, wie ich es in Anstand und Würde weiterleben sollte, wie ich jetzt alles in den Griff bekommen sollte, die Dinge regeln sollte, die meine Mutter bisher geregelt hatte.

Finanziell ging es mir gut, ich hatte das Haus, in dem ich lebte, ein anders, das mir den Lebensunterhalt duch Mieteinnahmen sicherte, die Lebensversicherung meiner Mutter und die Ersparnisse eben. Was ich nicht hatte war Rat, jemanden der sich kümmerte, um mich, die Dinge, die meine Mutter immer fern von mir gehalten hatte. Aber es ging, ich regelte alles, änderte die Verträge, arbeitete an der Stelle meiner Mutter im Geschäft, tat, was getan werden musste, kümmerte mich um meine Großmutter, die immer mehr abbbaute, und wenn alles gereglt war, dann gab ich mich meinem Trost hin, ich trank immer mehr, ging abends wieder in die Kneipen, in denen ich mich mit Leuten traf, die ich sonst nicht angesehen hätte.

Thomas kam immer noch vorbei, er war der Einzige, den ich zu mir ließ, auf den ich mich freute, der da war, einfach da, wenn ich wieder einmal verzweifelt war. Aber seine Besuche wurden seltener, er kam nicht mehr wie früher jeden Tag, erst jeden zweiten, dann nur noch 2 Mal die Woche, und dann als er Geburtstag heben sollte, da sollte es mit unserer Freundschaft zu Ende gehen, ich denke weil er es nicht mehr ertragen konnt wie ich mich gehen ließ, wie ich mich verhielt wenn ich getrunken hatte. Es war schlimm, was ich ihm bot, ich kann es verstehen das er gegangen ist, das wäre ich wahrscheinlich auch in so einem Fall.

Er hatte am 5.März Geburtstag, und wir hatten uns für den Tag davor verabredet, wollten zum Einkaufen nach Wiesbaden, ich wollte ihm ein Sweatshirt schenken, er sollte sich etwas aussuchen. Wiesbaden war dei Stadt, in der wir immer einkauften, auch die Stadt, in der wir zum Essen und ins Kino gingen, denn ich hatte Angst in meiner Heimatstadt mit ihm jemanden zu treffen, mit dem ich am Abend zuvor gesoffen hatte. Auch hier hatte sich mein Leben reduziert,ich traute mich nüchtern nicht mehr in meine eigene Stadt, aus Scham. Das sollte ich später noch oft erleben, die Scham, die einen erfüllt, wenn man sich betrunken wieder einmal blamiert hat, weil man jede Kontrolle verloren hat, weil ich mich schämte, für das, was ich im Kontrollverlust verbrochen habe.

Wir waren dann in der Stadt, in Wiesbaden, aber er war sehr wortkarg, ich merkte dass etwas nicht stimmt, bekam Angst, Angst ihn zu verlieren, denn er war auf einmal sehr weit weg, gar nicht mehr der Thomas, den ich in den letzten acht Jahren kannte. Er suchet sich nichts aus, wollte lieber ein andermal wiederkommen, aber genau das tat er nicht, nicht an seinem Geburtstag am nachsten Tag, nicht in der nächsten Woche, er kam nie mehr. Auf meine Briefe antwortete er mir nicht, er rief nicht zurück, er meldete sich nicht mehr bei mir. Ich sollte ihn nie mehr wieder sehen. Ich hatte durch meine Schuld verloren, was mir am Wichtigsten war, eine Freundschaft, eine Liebe, wie ich sie nie mehr erfahren sollte in meinem Leben.

Ich hatte meinen letzten Halt verloren.

To be continued in part 29

Permalink

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Grass und das Grässliche....ja...
Ich kann es zwar nicht so gut wie Grass, besonders...
Niggo62 - 26. Mai, 09:35
Der Islam als real existierender...
Letztendlich ist Alles, das in Deutschland ist, existiert,...
Niggo62 - 17. Mai, 11:14
NRW und das Problem der...
Was ist an Salatfisten so schlimm? Man hat bestimmt...
Niggo62 - 10. Mai, 22:47
Person und Gewissen...ja...
Da sang doch mal jemand etwas von Bananen, die es wohl...
Niggo62 - 5. Mai, 20:30
Meine 3 Lieblingsfilme...
blog challenge: Meine drei Lieblingsfilme (Würg) Welchen...
Niggo62 - 3. Mai, 11:18

Links

Archiv

November 2011
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
25
26
28
30
 
 
 
 
 
 

Impressum

Verantwortlich für den Inhalt dieses blogs: Daniel Lukas Abele called Niggo62 called Danitherabbit Hochdorfer Strasse 7 71336 Waiblingen email: d.abele1@web.de

Free Text (2)

Suche

 

Status

Online seit 4898 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 26. Mai, 09:35

Credits

Mein Lesestoff

RSS Box

Web Counter-Modul

Gesehene Filme

Alle Links in Popups öffnen

alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 

Cinema
Coming soon
Darauf warten wir doch alle
I hate this...
Lyrics
My gay life´s diary
Niggo62 in danger!
nightmare in Waiblingen
Nonsense
OMG
Psychoterror
That´s me
That´s the reason why
Times passed by
Tolle Vorbilder
TV
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren