Frau Doktor Otter versenkt Gondel in Venedig
DeutscheTouristin versenkt Gondel im Canale Grande
Zu den unerquicklichsten Ereignissen, die die geplagten Italiener jedes Jahr über sich ergehen lassen müssen, gehört der Einfall der teutonischen Horden aus dem Norden. Wie einst Hannibal ziehen Heerscharen von Touristen, bewaffnet mit Reiseführer und Restaurant-Guide gen Italia. Und wie einst Hanniobal, der über die Alpen zog um den Römern das Fürchten zu lehren, führen die teutonischen Horden auch Pachyderme mit sich, Elefanten um genau zu sein.
Wohlbeleibte deutsche Touristen, nur geduldet ob ihrer gefüllten Brieftaschen, belagern die Sehenswürdigkeiten, tummeln sich am Strand von Venedig und Rimini.
Da kommt es auch schon mal vor, dass sich recht skurrile Dinge ereignen, zum Beispiel der Untergang einer venezianischen Gondel, von dem ich hier berichten will.
Es ertrug sich zur Pfingstzeit diesen Jahres, genau gestern, dass sich eine uns sattsam bekannte angehende Ärztin, nämlich Frollein Doktor Otter, mit ihrem riesigen Picknik-Korb gen Venedig aufmachte. Denn besagte Medizinerin ist wieder auf einem neuen Trip, es muss jetzt alles venezianisch sein, von der Kleidung bis hin zum reichlichen Essen. Zu reichlich, zumindest für die schlanken, schwarzen venezianischen Gondeln, die zu völlig utopischen Preisen für gewöhnlich unerschrockene Hochzeitspaare durch Venedig schippern, wobei es ja schon vorgekommen sein soll, das der ernüchterte frischgebackene Ehemann seiner nun angetrauten Gattin in einem Seitenarm des Canale Grande einen Schubs gab, sodass diese wissend schimmerisch nicht gerade begabte junge Dame die Rückreise nicht mehr antreten konnte, zumindest nicht in guter gesundheitlicher Verfassung. Aber das nur nebenbei, eigentlich geht es hier ja um eine neue Erfahrung, die Frau Doktor Otter und der beteiligte Gondoliere heute machen musste.
Wie mir telefonisch berichtet wurde, befand sich Frollein Dr. Otter gerade auf einem Stadtrundgang, einer ersten Exploration der kulinarischen Möglichkeiten in Venedig, als sie eine der schlanken, schwarzen Gondeln erblickte und verzückt ausrief "das muss ich machen, das will ich auch". Anstatt ein tragfähiges Vaporetto zu benutzen, sollte es die schwarze Gondel sein, deren Tragfähigkeit auf drei bis vier Touristen ausgelegt war, oder auf ein wohlgenährtes Hochzeitspaar aus den USA.
Der beim Anblick der auf ihn zu kommenden Touristin aus dem Spätzle-Land plötzlich um Jahre gealterte Gondoliere, dem sein "O sole mio" im Halse stecken geblieben war, schrie nur noch "Nix Gondola, nix so viele tragen arme Gondola, ich 7 Kinder, aber nix so viele Spaghetti essen wie Du", aber es war zu spät.
Für diejenigen, die die ersten Frau Doktor Otter Erlebnisse nicht mehr in Erinnerung haben, führe ich noch einmal aus, dass Frollein Doktor Otter nach eigener Ansicht "weibliche Rundungen" hat, nach herrschender Ansicht jedoch um einiges zu schwer ist. Zu schwer für die schnittige Gondola des netten Venezianers, der sich nun um die Hebung seiner Gondel aus den brakigen Fluten des Anale Grande ( hm, Odeur , deswegen ) bemühen muss, denn selbige versank mit mehreren Glucksern und unter Wehklagen des Gondoliere, kaum dass Frollein Dr. Otter ihren weiblich gerundeten Körper in die Gondel gehieft hatte.
Ich hoffe, dass sich weder Frollein Doktor Otter erkältet hat, noch dass der geschockte Gondoliere frustriert seinen schönen Beruf aufgibt.
Da der Euro-Rettungschirm auch für Italien gilt, könnte besagter Gondoliere ja eine Bürgschaft zwecks Anschaffung einer neuen, stabileren Gondel beantragen, die auch Hannibals Elefanten tragen kann.
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Zu den unerquicklichsten Ereignissen, die die geplagten Italiener jedes Jahr über sich ergehen lassen müssen, gehört der Einfall der teutonischen Horden aus dem Norden. Wie einst Hannibal ziehen Heerscharen von Touristen, bewaffnet mit Reiseführer und Restaurant-Guide gen Italia. Und wie einst Hanniobal, der über die Alpen zog um den Römern das Fürchten zu lehren, führen die teutonischen Horden auch Pachyderme mit sich, Elefanten um genau zu sein.
Wohlbeleibte deutsche Touristen, nur geduldet ob ihrer gefüllten Brieftaschen, belagern die Sehenswürdigkeiten, tummeln sich am Strand von Venedig und Rimini.
Da kommt es auch schon mal vor, dass sich recht skurrile Dinge ereignen, zum Beispiel der Untergang einer venezianischen Gondel, von dem ich hier berichten will.
Es ertrug sich zur Pfingstzeit diesen Jahres, genau gestern, dass sich eine uns sattsam bekannte angehende Ärztin, nämlich Frollein Doktor Otter, mit ihrem riesigen Picknik-Korb gen Venedig aufmachte. Denn besagte Medizinerin ist wieder auf einem neuen Trip, es muss jetzt alles venezianisch sein, von der Kleidung bis hin zum reichlichen Essen. Zu reichlich, zumindest für die schlanken, schwarzen venezianischen Gondeln, die zu völlig utopischen Preisen für gewöhnlich unerschrockene Hochzeitspaare durch Venedig schippern, wobei es ja schon vorgekommen sein soll, das der ernüchterte frischgebackene Ehemann seiner nun angetrauten Gattin in einem Seitenarm des Canale Grande einen Schubs gab, sodass diese wissend schimmerisch nicht gerade begabte junge Dame die Rückreise nicht mehr antreten konnte, zumindest nicht in guter gesundheitlicher Verfassung. Aber das nur nebenbei, eigentlich geht es hier ja um eine neue Erfahrung, die Frau Doktor Otter und der beteiligte Gondoliere heute machen musste.
Wie mir telefonisch berichtet wurde, befand sich Frollein Dr. Otter gerade auf einem Stadtrundgang, einer ersten Exploration der kulinarischen Möglichkeiten in Venedig, als sie eine der schlanken, schwarzen Gondeln erblickte und verzückt ausrief "das muss ich machen, das will ich auch". Anstatt ein tragfähiges Vaporetto zu benutzen, sollte es die schwarze Gondel sein, deren Tragfähigkeit auf drei bis vier Touristen ausgelegt war, oder auf ein wohlgenährtes Hochzeitspaar aus den USA.
Der beim Anblick der auf ihn zu kommenden Touristin aus dem Spätzle-Land plötzlich um Jahre gealterte Gondoliere, dem sein "O sole mio" im Halse stecken geblieben war, schrie nur noch "Nix Gondola, nix so viele tragen arme Gondola, ich 7 Kinder, aber nix so viele Spaghetti essen wie Du", aber es war zu spät.
Für diejenigen, die die ersten Frau Doktor Otter Erlebnisse nicht mehr in Erinnerung haben, führe ich noch einmal aus, dass Frollein Doktor Otter nach eigener Ansicht "weibliche Rundungen" hat, nach herrschender Ansicht jedoch um einiges zu schwer ist. Zu schwer für die schnittige Gondola des netten Venezianers, der sich nun um die Hebung seiner Gondel aus den brakigen Fluten des Anale Grande ( hm, Odeur , deswegen ) bemühen muss, denn selbige versank mit mehreren Glucksern und unter Wehklagen des Gondoliere, kaum dass Frollein Dr. Otter ihren weiblich gerundeten Körper in die Gondel gehieft hatte.
Ich hoffe, dass sich weder Frollein Doktor Otter erkältet hat, noch dass der geschockte Gondoliere frustriert seinen schönen Beruf aufgibt.
Da der Euro-Rettungschirm auch für Italien gilt, könnte besagter Gondoliere ja eine Bürgschaft zwecks Anschaffung einer neuen, stabileren Gondel beantragen, die auch Hannibals Elefanten tragen kann.
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Niggo62 - 12. Nov, 15:02